...heut noch nichts verrücktes gemacht??? Wie wär`s mit grillen in Gambia???

Bericht vom 18.12.2006

Früh am Morgen wieder on the Road in Richtung Carcassonne/Südfrankreich.

Haben die Stadt dann nach 3 kurzen Pausen gegen abend erreicht - Schmolli in holprigem französisch ein Zimmer klargemacht (da spricht ja wirklich keiner englisch...) und dann ein Erkundungsgang.

Dabei leider auch die erste Verletzung der Reise als Schmolli einen der hohen Bordsteine übersehen hat, auf einmal waagerecht neben mir in der Luft war und sich dann volles Rohr langgemacht hat.

Ziemlich dicke Schrammen an Ellbogen und Knie aber es wird schon verheilen...

Haben ´ne sehr schöne alte Festung aus dem 12 Jahrhundert und mitten in der Burg drin ist die Altstadt.

Leider sind die Preise in den Restaurants alles andere als mittelalterlich....

==================================

Bericht vom 19.12.2006

Nach dem Frühstück nochmals zur Festung und noch ein paar Bilder gemacht - danach das Bratwurstmobil wieder gestartet und nach Spanien gefahren.

Die Kommunikation mit den Einheimischen klappte auch wieder hervorragend - so ziemlich null.

Spüren musste das ein arroganter Kerl an einer Mautstation der Schmolli mit immer neuen Fragen auf spanisch bombardierte.

Anfangs funktionierte es noch mit den paar Spanischbrocken von Schmolli - doch dann kam eine Frage zuviel und Schmolli blaffte ihn nur an "NEE - HAM WIR NICHT!!!"

Nachdem der Kerl kurz zusammengezuckt war ging aber die Schranke hoch und wir hatten freie Fahrt - und ich Bauchschmerzen vor Lachen!

Hatten wir die Tage vorher eigentlich immer bedecktes, kaltes Wetter wurde es jetzt auch freundlicher und wärmer.

Auch an diesem Tag wieder bis spätabends durchgefahren bis kurz hinter Valencia...

==================================

Bericht vom 20.12.2006

Das Wetter hatte sich deutlich verschlechtert.

Nachts hatte es schon heftig gewittert und am Morgen war es Dauerregen.

Die ersten 200 km an diesem Tag hat es geschüttet wie aus Eimern, dann klarte es aber etwas auf und der Regen hörte auf.

Machte sich auch bezahlt das wir das Dach am Tag vor unserer Abfahrt mit Silikon nochmals abgedichtet hatten nachdem es vorher doch arg undicht gewesen ist dadurch das wir den Gepäckträger einfach auf dem Dach verschraubt hatten. Jetzt war es bis auf ein paar Tropfen trocken...

So langsam änderte sich auch die Landschaft und wurde bald schon wüstenähnlich und jetzt deutlich wärmer.

Die Strecke meist wieder Autobahn bis auf ein Stück von 100 km die als Serpentinenstrecke direkt an der Mittelmeerküste entlangführte.

Gegen 19 Uhr abends dann Malaga erreicht wo wir eigentlich noch die Nacht verbringen wollten.

Da aber kein billiges Hotel auszumachen war und ich nach einer Stunde Kurverei durch die engen Gassen die Schnauze ziemlich voll hatte sind wir wieder auf die Bahn und haben dann gegen Mitternacht unseren Treffpunkt in Tarifa erreicht.

==================================

Bericht vom 21.12.2006

Nach exakt 3088km an unserem ersten Etappenziel.

Ein wunderschönes Hotel etwas ausserhalb von Tarifa gelegen von dem aus man über die Strasse von Gibraltar nach Afrika schauen kann.

Vor uns waren schon einige andere Teams angekommen und ordentlich am feiern.

Nach erstem Kennenlernen ging die Fete dann noch bis um 3 Uhr morgens und endlich war ausschlafen angesagt.

Den ganzen Tag über trudelten noch andere Teams ein und es gab reichlich zu staunen über die Fahrzeuge die wohl jeder KFZ Meister als mit Sicherheit nicht wüstentauglich einstufen würde...

Da wäre der englische Minicooper in Nationalflagge mit eingebautem Flammenwerfer (jetzt wissen wir wenigstens wie wir den Grill ankriegen...), oder das hannoversche Team die mit ´nem uralten Leichenwagen unterwegs sind.

Team Foxtango hat dann mal festgestellt das in ihrem Fahrwerk auch Sperrholz in die Federung mit eingebaut ist und eines der Teams aus Amerika, die über Ebay einen 20 Jahre alten Ford Branco ersteigert hatten der an Grösse kaum zu überbieten ist, macht sich ein bisschen Gedanken über den Spritverbrauch von 25 Litern auf 100 km (was aber normal sein dürfte bei ´nem V8 Motor mit 6 Liter Hubraum - müssen auf jeden Fall zusehn das wir in Afrika immer vor denen tanken da es sonst gut sein kann das die Tanke leer ist)

Ein Team aus England hat es mit einem alten Cadillac grad mal bis Nordfrankreich geschafft - dann war die Kiste hinüber. Sind aber hart im nehmen und bei anderen Teams als Anhalter mitgefahren. Waren den ganzen Tag beschäftigt ein neues Gefährt aufzutreiben und haben morgen einen Termin auf ´nem Schrottplatz - wenn nicht klappt es vieleicht in Marokko.

Sehr kurios auch eine Crew aus England die einfach aus ihrem Wagen ein Cabriolet gemacht haben indem sie das Dach weggeflext haben. Als ihnen hinterher einfiel das diese Idee die Stabilität des Wagens ein bisschen beeinträchtigen könnte haben sie ihn komplett mit "Fragile - zerbrechlich" Klebeband zugepflastert. Auf jeden Fall ein heisser Kandidat für eine Weiterfahrt als Anhalter durch die Sahara...

Team Ace hatte während der Fahrt auch schon 12 Reparaturen aber die Kiste läuft. (Dabei haben die Jungs, die eine Tauchschule in Thailand betreiben, noch extra für jedes Team einen Buddha als Glücksbringer besorgt und diese noch in Bangkok von Mönchen weihen lassen...) Überhaupt erinnerte der Parkplatz vor dem Hotel eher an eine grosse Schrauberwerkstatt als an einen Parkplatz...

Aber die Stimmung ist bei allen gut - ebenso die abendlichen Partys...