...heut noch nichts verrücktes gemacht??? Wie wär`s mit grillen in Gambia???

Bericht vom 01.01.2007

Das Jahr fing deprimierend an!!!

Nouakchott entpuppte sich als so ziemlich das übelste Nest das wir jemals gesehen hatten (Und wir hatten schon so einiges gesehn...)

Der Sandsturm hatte sich immer noch nicht gelegt - andauernd Sand im Mund und eigentlich überall (zumal die Sahara eigentlich auch schon den ganzen Wagen in Beschlag genommen hatte und wir Wanderdünen von dem Pedalraum zum Beifahrerraum zu verzeichnen hatten - mal abgesehn von dem ganzen Flugsand und Staub.)

Campingplatz und die ganze Stadt genauso trostlos grau wie das Wetter.

Da so rein gar nichts zu tun war also erstmal zur Botschaft gedüst damit wir endlich mal die Geräte aus dem Wagen kriegten...

Grosse Fehlanzeige!!! Die Leute von der Botschaft wussten von rein gar nix und hatten natürlich auch noch Feiertag.

Sollten uns am nächsten Tag nochmal melden...

Die Depremierung ging also weiter....

Eigentlich klappte hier rein gar nichts, alles in diesem Land ist sauteuer (da Mauretanien ausser reichlich Sand eigentlich nichts hat und wirklich alles importieren muss - was aber eigentlich nicht erklärt warum die für ´ne wirklich abgefahrene Lehmhütte mit Matratze auch 23 Euro die Nacht haben wollen....) und das ganze drumherum an Trostlosigkeit nicht zu toppen.

Hinzu kamen noch die 100000 Fliegen die den Wagen in Beschlag nahmen sobald man das Fenster auch nur einen Spaltbreit öffnete.

(Noch einen ganz herzlichen Gruss an die Macher der AXE Werbung - hielten euer Produkt ja für ´ne ganz passable Alternative zu der versifften Dusche im Campsite aber was passierte: statt 100 Badenixen die aus dem Ozean steigen kamen die Fliegen...behalten uns Schmerzensgeldforderungen im mehrstelligen Millionenbereich vor!!!)

Später aber doch noch ein paar nette Mauretanier kennengelernt und einen schönen Abend verbracht...

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Bericht vom 02.01.2007

So langsam konnte man die Stunden zählen bis die anderen Teams endlich eintreffen sollten - und wir hatten noch einen Auftrag zu erfüllen...

Also mal wieder zur Botschaft - von Kopf bis Fuss gefilzt - und bitte eintreten (aber natürlich nur in den Besucherraum der mit Panzerglas von dem übrigen Gebäude getrennt war!)

Es erschien dann auch der Stellvertreter des Botschafters um sich unser Anliegen anzuhören - wie schon am Vortag: sie wussten von rein gar nichts!

Er erklärte uns dann das es nicht möglich wäre die Instrumente anzunehmen da es sich (O-Ton!!!) "ja auch um eine Bombe handeln könnte die sie dann von draussen per Handy zünden." (Nee - is klar! 2 Deutsche die mit der Mehrwertsteuererhöhung absolut nicht einverstanden sind packen sich 3 Pakete Dynamit in ´nen alten Gebrauchtwagen - düsen damit durch halb Europa nach Afrika, durch die Sahara, und fahren dann ausgerechnet bei der deutschen Botschaft in Mauretanien vor, geben das Paket ab - und weinen dann bitterlich weil sie die Bombe nicht zünden können weil in ganz Mauretanien unser Handy nicht funktionierte!)

Zumal wohl nur ein Telefongespräch gereicht hätte um unsere Identität zu überprüfen...

Waren dann aber doch so hilfsbereit und haben Kontakt zu einer Hilfsorganisation hergestellt (Helfende Hände in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit) die unsere Sachen gerne angenommen hat.

Sie erklärten uns das in 2 Wochen ein Ärzteteam erwartet würde die dann ins Land reisen um die medizinische Versorgung in den abgelegenen Gebieten zu übernehmen.

Die gespendeten Geräte werden dann von denen mitgenommen in Hospitäler wo sowas nicht vorhanden ist um da zum Einsatz zu kommen.

Also hat das schonmal geklappt - ein Lichtblick!

Und die ersten Teams trudelten so langsam ein...gab einiges zu erzählen!

Da war die eine Gruppe deren Guide ein bisschen Pech hatte als er mitten in der Wüste mal dringend musste, sich hinter einen der spärlichen (wirklich sehr spärlichen...) Büsche hockte und von einer Schlange in die Hand gebissen wurde.

Zum Glück war eines der Teams in einem 4WD Wagen unterwegs - sind dann aus der Wüste gebrettert und nach Nouackchott ins Hospital (Guide wieder wohlauf - hatte Glück das sie ihn nicht voll erwischt hat.

Aber merke - auch wenn die Sahara so gross erscheint das man sich darin verlaufen und verdursten kann - man sollte sich die Zeit nehmen und den Platz für sein Geschäft mit Bedacht suchen und nicht einfach drauflos machen....kann echt nach hinten losgehn!!!!)

Einige Autos fuhren wohl auch nur noch weil eine höhere Macht es so wollte - einige wurden schlicht kaputtrepariert!

Team "Pimp in my rides" hatte Probleme mit der Kühlung, engagierte sich einen Mechaniker der auch sehr schnell zur Sache ging - ein bisschen zu schnell.

Kappte hier ein Kabel - da ein Kabel...die Jungs hatten nur Glück das Frank in der Nähe war (hat sich mittlerweile zum Chefmechaniker hochgearbeitet und wurde sogar schon von Leuten angesprochen die auf eigene Faust unterwegs sind und mit der Rallye eigentlich nichts zu tun haben).

Als der Typ dann das endgültige Aus für die Karre einläuten wollte indem er grad vorhatte die Kabel der Blackbox zu durchtrennen schritt Frank energisch ein und schickte den Typ nach Hause. (Hat dann knapp 2 Stunden gedauert den Schaden zu beheben - inklusive dem Schaden den der Typ verursacht hat).

Wurde schnell beschlossen das Nest zu verlassen...

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Bericht vom 03.01.2007

Mit der Leiche auf den Weg gemacht raus aus der Stadt.

Noch an ´nem Kamelmarkt vorbeigekommen (Noch ´ne kurze Info an all diejenigen die immer schonmal davon geträumt haben ihren ewig nörgelnden Hausdrachen gegen ein paar Kamele zu tauschen - die zu Kohle zu machen - um es sich dann mit ´ner Tahitibraut in der Südsee zu richtig gutgehn zu lassen: ein Kamel kostet hier auf dem Markt so um die 450 Euro; wenn man sie von einer der umherziehenden Karavanen kauft etwas weniger.

Also - zäh verhandeln und nicht bescheissen lassen!!!

Sonst wird es mit dem Leben unter Palmen nix...)

Weitere 250 km bis zur senegalesischen Grenze (Rallyetachostand nun schon knapp 7500km!!!)

In Rosso angekommen - SCHEISSE!!!

Hatten schon vorher davon gehört aber das Kaff scheint wirklich nur von Verbrechern besiedelt - zum Glück waren wir tagsüber da.

Nachts wohl nur eher was für Selbstmörder......

Nachdem wir die ganzen Schlepper und falsche Polizisten losgeworden sind folgten 95km Schotterpiste einen Damm entlang in Richtung Diamma zur Grenze.

Grenzübertritt war recht problemlos - nur mal wieder teuer! 10 Euro hier - 10 Euro da - selbst für Brückenbenutzung 10 Euro.

Und danach mal wieder...WARTEN!

Normalerweise darf man im Senegal ( wenn das Auto älter als 5 Jahre ist ) nur in Begleitung eines Polizisten weiterfahren der ein Logbuch führt und darauf achtet das die Karre nicht verkauft wird.

Der war natürlich nicht da - speziell nicht für 30 Teams...

Nächster Treffpunkt war die Zebrabar in der Nähe von St. Louis - einem Campingplatz von einem Schweizer Ehepaar geführt.

Die Leute haben sich dann in die Sache reingehängt und es mit dem Polizeichef so geregelt das wir ohne Begleitung einreisen durften - einzige Bedingung war das wir im Konvoi bleiben und auch als Gruppe wieder ausreisen.

Und nach dem Schlamassel mit Mauretanien wieder spät am abend ein kaltes Bier - zu einem vernünftigen Preis.......

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Bericht vom 04.01.2007

Senegal - is cool....

Die Zebrabar (wunderbar in einem Naturschutzgebiet gelegen) vormittags per Boot verlassen in Richtung St. Louis.

Endlich mal wieder Farbe - irgendwie war seid Südmarokko, als wir in die Sahara kamen, alles auf Rot, gelb und grau beschränkt egal ob Häuser, Umgebung...eigentlich alles (dachte schon mein Sehnerv hat einen weg aber jetzt alles wieder ok....)

Die Frauen in wirklich farbigen Gewändern, die Häuser auch mal in unterschiedlchen Farben - und kein Grauschleier von einem Sandsturm!!!!

Hat einen lässigen Reggaeflair hier und die Zebrabar ist wirklich ein Highlight!!! (Ausserdem wachsen hier Kokospalmen - für mich immer ein Garant für relaxdes Leben...)